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"Amsterdam, Amsterdam"
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Amsterdam,  Amsterdam
-Forschungen eines Avatars-

Viele eindrucksvolle Orte und Landschaften bereichern das Ambiente von Second Life- und viele Städte.

Amsterdam- in jenem anderen Leben Hauptstadt der Niederlande, „’Dam in Holland“ ...  -wikipedia meint hierzu: „Durch die liberale Politik der Niederlande seit 1976 wurde Amsterdam zum Zentrum des Drogentourismus in Europa. ... Von den ca. 750 Coffee Shops im Jahr 2005 in den gesamten Niederlanden sind 2009 in Amsterdam 228 zu finden ... Viele Andersdenkende aus allen Ländern fanden und finden sich in Amsterdam ein und wählen diese Stadt zur neuen Heimat. Ein häufiger Beweggrund dafür ist die liberale Politik der Stadt,“.

Hier nun also sollte meine Forschungsreise beginnen, im SL- Äquivalent dieser Metropole. Aus kurzen Abstechern in der Vergangenheit heraus ahnte und fürchtete ich, dass dies ein durchaus geeignetes Objekt der forscherischen Begierde sein würde ...

So suchte ich den entsprechenden Teleportlink im Inventar, fand ihn tatsächlich recht zügig- und los konnte es gehen.
Ich materialisierte vor dem Eingang der „Centraal Station“, also vor dem architektonisch wunderbar gestalteten Hauptbahnhof. Zumal die Fassade erschien mir optisch detailliert und von absolutem Wiedererkennungswert. Automatisch sah ich mich um, ob nicht irgendwo ein tip jar zu entdecken sei, um diese Leistung durch eine handvoll Lindendollar anzuerkennen. Und tatsächlich entdeckte ich eine solche -unaufdringlich platzierte- Spendenmöglichkeit auch bald. Hier traf mich dann aber gleich der erste Schrecken: wie viele Wochen, nein wohl eher schon Monate war es her, seitdem ich meinen letzten kurzen Abstecher hierher gemacht hatte? Und noch immer war da als Schwebeschrift über der Spendendose zu lesen: „Last donate: BukTom Bloch 10 Linden“... Niemand hatte wohl seit damals ein paar weitere Linden übrig gehabt. Ich entrichtete diesmal den doppelten Betrag und wandte mich um.

Da mich das Ganze doch ein wenig erschütterte, ging ich zunächst aber nur ein paar Meter in Richtung Innenstadt und setzte mich dann erst einmal ein wenig. Der Anblick des leeren Platzes und der leeren Straße vor mir stimmte mich melancholisch. Ich sann nach über meine ersten Zeiten in dieser Welt und ein alter Text fiel mir wieder ein, den BukTom Bloch damals geschrieben hatte, ohne literarischen Anspruch, aber vielleicht doch mit einem gewissen Tiefgang ganz eigener Art ...

Ave, Ava !

was bin ich hier
wer bin ich dort
ich suchte mir  
`nen sich`ren hort ...

und bin ich mann 
und bin ich frau
-nur dann und wann
weiß ich`s genau ...

bin wolke nur,
aus elektronen ?
wie an der schnur
-werd´ ich gezogen ...?

doch ich springe und ich schwebe,
und ich schreibe und ich fliege!
-und ja, ich fühle, dass ich lebe,
wenn ich -verträumt- in wolken liege ...“


Genug! Dies war nicht Zeit noch Ort zu virtueller Selbstreflexion- Erforschung war das Thema jetzt. Und doch ... ist Forschung nicht immer auch ein Stück weit Selbsterforschung, Selbsterkundung?

Ich schritt voran. An einer netten Holzbude mit der typischen amsterdammer Fahne lockte mich neben der Aufforderung „Gek op Tulpen!“ auch die Aufforderung „Biertje?“- doch das war nichts für mich. Trank mein Realavatar schon seit über 20 Jahren keinen Alkohol mehr, hatte BukTom seit seiner Erstrezzung auch in SL konsequent darauf verzichtet.

Interessanter erschien mir das dort angelehnte Fahrrad, welches mit der Schwebeschrift „Why walk if you can take a free bicycle here!“ lockte. Fahrradfahren verlernt man ja sprichwörtlich nie ... -aber irgend etwas hielt mich dennoch zurück -und das vielleicht nicht völlig zu Unrecht, wie man später noch sehen wird.

So schritt ich weiter voran, die leere Strasse hinab. Saubere Straßen, reizende Fassaden, interessante Läden, keine Avatare, kein virtuelles Leben ...

Auch das Aufklappen der so genannten „Kleinen Karte“ erbrachte nicht viel. Ab und zu blitze dort tatsächlich einmal ein grüner Punkt auf, der die Nähe eines weiteren Bewohners signalisierte. Anklicken des Punktes, ein Blick ins Profil des Anderen und sich dann diskret in seine Richtung bewegen, so etwas wird mit der Zeit zur Routine in SL- doch ein wenig dauert dies schon und hier waren diese Punkte leider stets recht rasch wieder „entflogen“ oder aufgrund einer Teleportation des anderen Avatares wieder erloschen.

Weiter führte mich der Weg die einsame Straße hinab und wieder kamen mir einige Zeilen in den Sinn, diesmal jedoch solche, die BukTom Blochs Steuereinheit (Burkhard Tomm-Bub) einmal zu Papier gebracht hatte.

„Abseitsfalle                                                                               

November                                                                                               ist in mir                                                                                                  
kühle Metallgerippe                                                                             und kahle Bäume
säumen meinen Weg                                                     

vorbei                                                                                                     an den dunklen Schatten der Häuser                                                     
rollen staubige Autos
und lärmende Motorräder, 

unter meinen Füßen                                                                               nur feuchter Asphalt,                                                                                

die hereinbrechende Dunkelheit
hat etwas Endgültiges
und  mir  ist  kalt   
so allein.

Ich weiß                                                                                              wenn ich nicht gehe 
wird wohl niemand kommen,   

doch mir ist
als könne ich nur warten
auf meinen nächsten Frühling.“

Ganz passte das nun nicht. Vor lärmenden Autos war man hier verschont ... doch den kühlen Wind ... ja, ja den glaubte ich schon ein wenig zu verspüren ...!

Unwillkürlich hatte mich mein Weg in Richtung des Nationaldenkmales geführt. Bald erreichte ich es und sah mich um. Auch hier gab es letztlich „alles was dazugehört“, Lokale, Geschäfte, wunderhübsche Fassaden, auch der Öffentliche Personen- Nahverkehr war mit einer Haltestelle und einem Bus vertreten- und natürlich das Denkmal selbst.

Der Realavatar von BukTom Bloch hatte einmal, vor Jahrzehnten, ein kleines Schildchen, einen Namensaufkleber von sich, auf der Rückseite des Denkmales aufgebracht- und ich ertappte mich dabei, unwillkürlich dorthin gegangen zu sein, wohl in der Absicht nachzusehen, ob er nicht vielleicht doch noch da sei ...
Nun musste ich doch lächeln. Aber, nun ja. Wie sagte schon der taoistischen SL-Philosoph ChuangChe über seinen Avatartraum, der die Grenzen zwischen der virtuellen Wirklichkeit und der Welt des Realen in Frage stellt: "Heute habe ich geträumt, ich sei ein First Live- Bewohner im realen Leben. Woher weiß ich jetzt, ob ich ein Avatar bin, der glaubt, geträumt zu haben, ein First Live- Bewohner zu sein, oder ob ich nicht vielleicht doch ein First Live- Bewohner bin, der jetzt träumt, ein Avatar zu sein?"

Ich riss mich los. Auch Versponnenheit sollte vielleicht seine Grenzen haben- wer sollte denn diesem Spiel mit Welten und Wirklichkeiten noch wirklich mit Interesse folgen können?

Doch mit der Symbolik ist es so eine Sache- manchmal lauert sie an jeder Straßenecke ... Ganz in der Nähe des Denkmals erblickte ich das Etablissement „THE OLD MAN“, was dann BukTom Bloch dazu nötigte, einige melancholische Gedankenfetzen seiner Steuereinheit energisch beiseite wischen zu müssen. Dem Forschungsauftrag hingegen war leider wieder recht schnell Genüge getan- trotz eines vor der Lokalität geparkten „heißen Gerätes“ von Motorrad war durch die Scheiben keinerlei Gast noch Wirt darinnen zu entdecken.
Nun sollte es energisch weitergehen- aber ein paar Minuten der Besinnung brauchte ich dennoch zuvor.


Der Avatar erhob sich , schwebte zur Spitze des Nationaldenkmales hinauf, ließ sich dann dort nieder und schaute herab auf diese Stadt.

Und wieder kamen BukTom Bloch  frühe Verse in den Sinn, die er einmal in SL geschrieben hatte. Und wieder war es kein literarisches Meisterwerk- aber er hatte auch hiermit so einige andere Avatare erreichen können. Und das ermutigte ihn und darauf kam es ihm an ...

No Sense on the SIM ?

Fühl` mich allein- ein Teleport,
Partikel strömen auf mich ein ... 
nur schnell, nur fort,
das kann`s nicht sein ...

Eine Landmark zum Event,
ein Klick pro Tanz-
bringt`s das am End   ?
Ach, nein, ich fürchte nicht so ganz ...

Ich laufe, renne vor die Tür,                          
und fliege hoch und fliege weit 
-gab erst noch tip jar -Dank dafür, 
stehe still nun in der Zeit ...

Camlock endet
Relog erspart
was nur wendet  
mein Los, so hart ?

Eine Sandbox -so endlos weit                                
ein buntes Haus schwebt über mir                                      
das Raumschiff dort ist bald soweit ...
Ein Griefer ! Nein, ich bleib nicht hier!

Baue nun `nen Würfel schnell,
schmücke ihn mit `ner Textur,                                            
stelle sie dann auf ganz hell, ...                                  
-auch das ist nur die Uralt- Tour!

Nach Bällen steht mir nicht der Sinn
und Escort meid´ ich sowieso.                                 
Ja- überall könnt` ich schnell hin-
doch wo nur BIN ich, wo nur, WO ?!


In einer großen, bunten, weiten Welt!
Will raten, helfen, Verse schmieden!
und wenn dann Ava stets zu Ava hält-
hat jeder jedem was zu bieten !“


Konzentration! „Schüttelreim“ hin oder her, galt es nun die Rührung abzuschütteln und sich wieder des Auftrages zu besinnen!
Was ich dann auch planmäßig tat. Allerdings ließen sich die nun zunächst folgenden Stationen bedauerlicherweise auch wieder zusammen gefasst mit einem einzigen Wort charakterisieren: leer.

Gleich ob auf anheimelnden Wegen zwischen Grachten, auf Hausbooten, oder in Seitenstrassen: außer einmal einem eilig vorbeifliegenden Avatar war niemand zu sehen. Dies traf ebenso auf die Kirche und- möglicherweise in dieser Hinsicht beruhigenderweise- auch auf das größte „Palais d`Amour“ des Rotlichtviertels zu.

Langsam machte ich mich auf den Rückweg zum Bahnhof- ich wollte dort doch noch gern einmal auf den Bahnsteigen herumschauen.
Doch unvermutet traf ich nun auf eine junge, hübsche Dame – die ich natürlich gleich ansprechen wollte- rein wissenschaftlich versteht sich!
Diese schien mir zwar nun durchaus frohgemuter Stimmung- allerdings auch sehr intensiv mit einem der etwas widerspenstigen Fahrräder befasst, von denen zuvor schon die Rede war und das nun mancherlei gar tollkühne „Bocksprünge“ vollführte. Das sich anschließende hochqualifizierte Forschungsinterview geriet unter anderem hierdurch denn auch nicht allzu ausführlich (Nachname abgekürzt).


[13:00]  BukTom Bloch: Hallo tini
[13:01]  tini S.: hoi fietsen gaat wat lastig :-)
[13:01]  BukTom Bloch: Ja... Deutsch sprichst Du nicht ....? Or speaking english?

Ja ... dies war dann der Zeitpunkt, an dem tini sich mit ihrem Fahrrad leicht ruckelnd gen Himmel erhob- und bis Heute hatte ich leider nicht das Vergnügen, sie wiederzusehen ...

Durch ihr freundliches Lächeln etwas aufgeheitert, überlegte ich aber nun, ob ich auch nichts vergessen habe. Hm ,nun ja. Amsterdam. Ein aktuell nicht frequentiertes Coffee Shop hatte ich schon in der Nähe des Denkmales visitiert ... aber ein Headshop befand sich ja auch noch in der Nähe- ich lenkte meine Schritte einmal dorthin.
Und schon traf ich den zweiten Avatar! Es handelte sich um „j.B.“ (Name auf dringenden eigenen Wunsch verändert). Es kam ein durchaus freundliches Gespräch in englischer Sprache zustande, das verschiedene Themen beinhaltete. Ein direkter „Mitschnitt“ war hier j.B. nicht so recht („..please: just delete!“), hinsichtlich des Forschungsthemas lässt sich aber sagen, dass er die Leere zurückführt auf: a) zuwenig Partys in SL- Amsterdam und b) darauf, dass am Wochenende alle in ihrem anderen Leben (RL) „auf Party“ seien. Nun denn. Wir schieden in bestem Einvernehmen.

Meine letzte Station sollten die Bahnsteige sein- und auch dort erwartete mich noch eine Begegnung. Der Mitbewohner, Ruf Riggles  mit Namen, sah zwar ein ganz klein wenig vermummt aus und auch die Funktion der Bratpfanne in seiner Hand ist mir bis Heute nicht ganz klar- aber er stellte sich als wirklich netter Kerl heraus, der eigentlich aus den Rocky Mountains stammt, aber nun einige Monate in Paderborn lebt, um Holländisch (?) zu lernen. Nach einigen Themen wie der Höhe der „Rockies“, snowboarding, etc. kam ich dann natürlich auch auf meinen Forschungsbereich zu sprechen. Hier, mit Genehmigung, der entsprechende Auszug aus dem Gespräch:

„[13:16]  BukTom Bloch: Ok, if I am allowed to ask: "What do you think- why are not many people here in SL- Amsterdam ?
[13:16]  Ruf R.: they don't know about it
[13:16]  Ruf R.: sl is dying off                                              
[13:16]  Ruf R.: i rarely get on here anymore ...
[13:16]  Ruf R.: i come here because amsterdam is a favortie city of mine
[13:16]  BukTom Bloch: :-))
[13:17]  BukTom Bloch: Yes me too. In RL i was sometimes there.
[13:17]  BukTom Bloch: Now, I hope SL will not die ... I´m here since 2007...”

Bald darauf trat ich dann ein wenig erschöpft meinen Heimweg an.

Sicherlich bleibt nun noch einiges auszuwerten- aber so wie die Hippies seinerzeit ihren Spruch hatten „Old  hippies never die!“, so möchte ich doch auch hier virtuell ausrufen dürfen: „SL- will never die!“

Denn, wie schrieb schon BukTom Bloch in seinem SL-cybermärchen: „SL ist mehr ! Viel mehr ...“

:-)

(BukTom Bloch / Burkhard Tomm-Bub, M.A.)


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Clip als mp4 (SL-kompatibel):
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Amsterdam small 2:28 min mp4



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Amsterdam_zweifach.mp4




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Amsterdam, Amsterdam (A)
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Amsterdam3.wmv

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Amsterdam, Amsterdam (B) - Längere Fassung
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Amsterdam3zweimal.wmv

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Amsterdam, Amsterdam.pps


Amsterdam, Amsterdam.ppt


Amsterdam.doc


Amsterdam_pic.doc


Amsterdam_pic.pdf


Bilder.zip