... so lautete der Subtitel der virtuellen Installation von Burkhard Tomm-Bub, M.A. bei folgender Veranstaltung:
Im Tal der künstlichen Körper (18.07.-20.07.) __________________________ Ausstellung mit Rahmenprogramm, Bgm-Reichert-Haus Freitag, 18.07. Eröffnung und Party Samstag, 19.07. Performance-Abend Sonntag 20.07. Hektoliteratur und Film Hervorzuheben
ist das Debüt der angewandt-realistischen Theater-Karaoke (am 19.07.).
Zur Prämiere gibt es "Frankenstein". Das Publikum tobt, das Monster
auch. Die Kussszene "Wie-in-Vom-Winde-verweht" fällt eher zögerlich
aus. Egal. So kann es weitergehen...
Am Projekt beteiligte KünstlerInnen: Stefan Bechtold (Photo) Claudia Spieß (Collage) Sally Fretkin (Zeichnung) Daniel Grieshaber (Photo) Matthias Becker (Photo) Armin Kühne (Objekt) Bernd Pfütze (Marionetten) Artur Kurkowski (Malerei) Peter Schmidt (Objekt, Photo) Tobias Koeck Malerei, Objekte) Nicole Libnau (Collagen) Kolia Koeck (Zeichnung, Plastik) Sofie Gehricke (Zeichnung) Dorothea Donneberg (Zeichnung) Burkhard Tomm-Bub (Virtuelle Installation) Nicola Graf (Plastik) Jörg Fischer (Photo) Hötsch Höhle (Malerei) Daniela Cohrs (Plastik) Zoe Wolf (Textilobjekte) Su Montoya (Objekte) Helmut van der Buchholz (Objekte, Performance) Hauke Löns (Videojockey) Mateo (Theaterkaraoke) Bernhard Wadle-Rohe (Performance) Hans-Ulrich Fechler (Performance)
-Links oben zum download einer je besser lesbaren Version-
INHALTLICHES
Glossar:
web 2.0: Der Begriff „Web 2.0“ bezieht sich weniger auf spezifische Technologien oder Innovationen, sondern primär auf eine veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets. Hauptaspekt: Benutzer erstellen und bearbeiten Inhalte in quantitativ und qualitativ entscheidendem Maße selbst. Maßgebliche Inhalte werden nicht mehr nur zentralisiert von großen Medienunternehmen erstellt und über das Internet verbreitet, sondern auch von einer Vielzahl von Individuen, die sich mit Hilfe sozialer Software zusätzlich untereinander vernetzen. In Blogs, wikis und eben virtuellen 3D- Welten wie Second Life.
RL: First Life = Erstes Leben, reales Leben, wirkliches Leben.
SL: Second Life = Zweites Leben (wird auch -zum Teil zu Unrecht- als ein 3D-MMORG bezeichnet = 3D-Massively Multiplayer Online Role-Playing Game.) Spiele machen jedoch nur einen recht kleinen Teil von SL aus, in der virtuellen Realität steht das aktiv und interaktiv geführte "zweite Leben" zumeist im Vordergrund. Dieses zweite Leben wird in dieser Welt geführt von -teils sehr unterschiedlich gestalteten- Avataren.
Avatar, Kurzform: "Ava" / (Metaversum): Der amerikanische Autor Neal Stephenson (gilt als wichtigster Vertreter des so genannten Cyberpunk) prägte 1991 die Vorstellung eines dreidimensionalen Internets, das so genannte METAVERSUM, sowie den Begriff des AVATARS. Das aus dem Sanskrit entlehnte Wort bezeichnet einen künstlichen Stellvertreter, mit dessen Hilfe man sich durch dreidimensionale virtuelle Welten bewegen kann. Dreidimensionale Ansichten im Internet bieten sich nach Ansicht von Stephenson z.B. für soziale Interaktion und die Darstellung von Waren an. Ein Avatar ist also eine künstliche Person oder ein grafischer Stellvertreter einer echten Person in der virtuellen Welt, beispielsweise in einem Computerspiel. Das Wort bedeutet im Sanskrit „Abstieg“, was sich auf das Herabsteigen einer Gottheit in irdische Sphären bezieht. Der Begriff wird im Hinduismus hauptsächlich für Inkarnationen Vishnus verwendet. Avatare werden beispielsweise in Form eines Bildes, Icons oder als 3D-Figur eines Menschen oder sonst irgendeines Wesens dargestellt.
SL- BEGRIFFE Landmark: Abgekürzt "lm", auch "tp" (spaßhaft: "Taxi"). Ein Teleportlink, den man geschenkt bekommen oder selbst erstellen kann, gleich wo man ist. Dient der schnellstmöglichen, augenblicklichen Fortbewegung an definierte Orte in SL. shape: (gestalteter) Körper. skin: (gestaltete) Haut. IM: internes Mailsystem, in der Praxis aber auch gleichsetzbar mit dem persönlichen und / oder Gruppenchat. Account: Zugang. Viewer/Client: Zugangsprogramm (wird häufig upgedatet). Residents / Bewohner: Die Nutzer von Second Life (in Avatarform). Chat: (von engl. to chat „plaudern, unterhalten“) bezeichnet elektronische Kommunikation zwischen Personen in Echtzeit, meist über das Internet.
Der Text des offiziellen Flyers: ________________________
" „ICH
BIN BukTom Bloch !!!“
BukTom
Bloch, der Bewohner einer virtuellen 3D- Welt (SL), der selbst dort vor Ort (!)
schon persönlich als "PIXELPÜPPCHEN" beschimpft wurde, hat seinem
Realavatar, Burkhard Tomm-Bub, M.A., gestattet ihn im so genannten RL (Real
Life) ein wenig vorzustellen.
Es geht ihm nicht unbedingt um seine Anerkennung
als eigenständige Person, als Künstliche Intelligenz, oder dergleichen. Aber er
möchte gefälligst als "kulturelle und soziale Entität" anerkannt
werden. Das fällt im Second Life (SL) nicht immer leicht- und im RL (Real Life)
leider noch viel weniger ...
Viele
RL- Bewohner sehen 3D-Welten als Spiel an. (Das ist im Falle von Welten wie SL
absolut falsch- und diese Einschätzung
ist KEINE Auffassungssache!)
Andere glauben, derlei bestände aus Werbung,
Geschäftemacherei, (Extrem-) Sex und Gewalt.
Wie
BukTom Bloch schon in seinem Cybermärchen schrieb (mit dem er übrigens den 2.
Platz in der SL-Zeitschrift TOUCH errang): "Es ist mehr- viel mehr...
!"
BukTom
Bloch und sein Realavatar haben viel gemeinsam, das ist durchaus richtig. Aber
BukTom Bloch tat anfangs einige Dinge, die Burkhard Tomm-Bub (zumindest früher)
so nicht getan hätte. Und er schuf eigene Werke, die im RL niemals möglich
wären.
Damit
sind nicht SL- Gedichte gemeint (die gibt es auch) sondern vor allem Begehbare
Gedichte und Wort-Installationen- zum Teil mit besonderen Effekten.
BukTom
Bloch ist in SL Mitglied des Deutschsprachigen Kultur-Netzwerkes und einiger
ähnlicher literarischer, kreativer und bildungsorientierter Gruppen.
BukTom
Blochs Geburt (Rezzung) fand am 16.12.2007 in SL- Frankfurt statt. Seine
Namenswahl ist kein Zufall. Der SL-Vorname erinnert an den Rufnamen und den
Geburtsnamen seines Real-Avas, der Nachname an den Philosophen Ernst Bloch aus
Ludwigshafen/Rhein. Dessen „Prinzip Hoffnung“ bezieht sich hier auf die
Sehnsucht nach einer sozialen und kreativen Welt, deren Bestand und Ausbau
durch die Kommunikation von Individuen geschieht. Durch das Miteinander und
durch die Verständigung von Menschen über eine Welt in der Alle gerne leben
möchten.
Präsentationsmedien
sind farbige, einlaminierte Tafeln, (hauptsächlich bildliche Darstellungen,
aber auch erläuternder Text) und filmisches von DVD. (Ob eine Direktschaltung
ins Internet vor Ort möglich ist, ist zur Zeit noch nicht bekannt.)
* * *
e - BLOCH __________
● „Ich
bin. Wir sind. Das ist genug. Nun haben wir zu beginnen. In unsere Hände ist
das Leben gegeben. Für sich selber ist es längst schon leer geworden. Es
taumelt sinnlos hin und her, aber wir stehen fest, und so wollen wir ihm seine
Faust und seine Ziele werden.“
(aus Geist der Utopie)
●
„Das Desiderium, die einzig ehrliche
Eigenschaft aller Menschen, ist unerforscht."
(aus Das Prinzip
Hoffnung, Vorwort)
* * * * * * *
Ernst Bloch:
(aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)
Ernst Bloch (* 8. Juli 1885 in
Ludwigshafen am Rhein; † 4. August 1977 in Tübingen) war ein deutscher
Philosoph.
Ernst Simon Bloch entstammte
einer jüdischen Familie aus der Pfalz. Sein Vater war ein Bahnbeamter.
Der Vergleich zwischen der
Arbeiterstadt Ludwigshafen und der bürgerlichen Stadt Mannheim war für
Ernst Bloch nach eigenen Angaben prägend. Schon früh
interessierte er sich für Philosophie und Literatur. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium
in Ludwigshafen studierte er ab 1905 an der Universität München
im Hauptfach Philosophie bei Theodor Lipps und belegte als Nebenfächer
Physik, Germanistik und Musik. Anschließend wechselte er an die
Universität Würzburg zu Oswald Külpe. 1908 promovierte er mit seiner Arbeit „Kritische
Erörterungen über Rickert und das Problem der modernen Erkenntnistheorie“.
Bereits in dieser Abhandlung entwickelte er Ideen utopischen Denkens, indem er
sich mit dem „Noch-nicht-Gewordenen“ befasste. ...
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Einige Fotos:
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...auch "SL-Philosophische" Texte gab es:
Der Avatartraum des taoistischen SL-Philosophen ChuangChe stellt die Grenzen zwischen der virtuellen Wirklichkeit und der Welt des Realen in Frage: "Heute habe ich geträumt, ich sei ein First Live- Bewohner im realen Leben. Woher weiß ich jetzt, ob ich ein Avatar bin, der glaubt, geträumt zu haben, ein First Live- Bewohner zu sein, oder ob ich nicht vielleicht doch ein First Live- Bewohner bin, der jetzt träumt, ein Avatar zu sein?"
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Der SL-Resident und theoretische Scriptforscher Albert1 Stone formulierte die Problematik einmal folgendermaßen: "Ja natürlich, wir alle wissen, daß virtuelle Welten wie Second Life schon seit Urzeiten existieren- und seit wir das so genannte First Live entdeckt haben, freuen wir uns dessen Bewohner gelegentlich ein wenig zur Entspannung steuern (also letztlich manipulieren) zu können! Woher aber wollen wir wissen, ob diese First Live-Residents in der Zeit, die sie als "ausgeloggt" bezeichnen, nicht ein ganz eigenständiges Leben führen? Und ob sie nicht vielleicht denken, es verhalte sich gerade umgekehrt- und SIE würden UNS steuern ?"